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Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, Außenstelle Halle (Saale)

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Standort
Kontaktinformationen
Blücherstraße 206122 Halle (Saale)
Telefon: 0345 6141-0
Faxnummer: 0345 6141-2719
Das Archiv der Außenstelle Halle verwahrt zirka 7.200 laufende Meter Akten der Bezirksverwaltung (BV) Halle des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Dazu kommen noch verfilmte Akten auf über 6.000 Rollfilmen und nahezu 85.000 Mikrofiches, über 200 verschiedene Karteien mit mehr als 2,3 Millionen Karteikarten sowie umfangreiches Fotomaterial.
Die Beschäftigten des BStU, Außenstelle Halle sind mit den Hauptarbeitsgebieten Bearbeitung von Anträgen auf Akteneinsicht, Erteilung von Aktenauskünften und Aufbereitung der durch die Bürgerbewegung 1989 vor der Vernichtung gesicherten MfS-Unterlagen befasst.
Mehr als 80 Prozent des überlieferten personenbezogenen Materials sind derzeit für die Recherche erschlossen. Nach Schätzungen ist nahezu jeder vierte der 1,9 Millionen Einwohner des ehemaligen Bezirkes Halle vom MfS erfasst worden. Noch im Oktober 1989 hatte das MfS im Bezirk Halle 11.240 aktive Inoffizielle Mitarbeiter (IM). In der Bezirksverwaltung, den 23 Kreis- und 3 Objektdienststellen, waren zirka 3.100 hauptamtliche Mitarbeiter tätig.
Akteneinsicht
Die Bürgerinnen und Bürger haben seit 1992 in der Außenstelle Halle mehr als 100.000 Anträge auf Akteneinsicht gestellt. Davon sind bereits zirka 90 Prozent abschließend bearbeitet.
Zu annähernd 70 Prozent der Antragsteller fanden sich im MfS-Material Erfassungen in Form von Unterlagen oder Karteikarten. In der Außenstelle Halle gehen nach wie vor monatlich zwischen 250 und 450 Anträge ein. Rund ein Viertel davon sind so genannte Wiederholungsanträge, mit denen die Antragsteller in der Regel nach Ablauf von zwei Jahren nach einer Akteneinsicht Auskunft über mögliche neue Aktenfunde zu ihrer Person einholen möchten.
Decknamen
Bei einer Akteneinsicht gefundene Decknamen inoffizieller Mitarbeiter können mit einer gesonderten Recherche entschlüsselt werden. Zu etwa 70 Prozent der in der Außenstelle Halle eingegangenen Anträge auf Decknamenentschlüsselung konnten die Klarnamen ermittelt und mitgeteilt werden.
Überprüfungen
Mit dem Stasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) entstand die Möglichkeit, Beschäftigte im öffentlichen Dienst, Vorstände von Parteien und Verbänden sowie leitende Angestellte der Kirchen und der Privatwirtschaft auf Verstrickungen mit dem Staatssicherheitsdienst überprüfen zu lassen. Solche Anträge auf Überprüfung werden in der Außenstelle Halle kurzfristig abgearbeitet. In Rehabilitierungs- und Wiedergutmachungssachen sowie offenen Vermögensfragen sind von den seit 1992 an unsere Außenstelle übermittelten Anträgen 88 Prozent abschließend bearbeitet worden.
Historische Forschung
Anträge zur historischen Forschung mit lokalem Bezug zur Außenstelle Halle in der Themenstellung (z.B. "Die Einflussnahme des MfS auf die MLU Halle/Wittenberg"), werden ebenfalls hier bearbeitet. Mehr als 300 solche oftmals sehr umfangreichen Anträge sind bis jetzt durch unsere Beschäftigten abschließend bearbeitet worden.
1994 begann die Außenstelle Halle mit Eröffnung des Informations- und Dokumentationszentrums Angebote zur politischen Bildung, insbesondere für Schülerinnen und Schüler, Multiplikatoren in Bildungseinrichtungen und andere Interessenten bereit zu stellen.
Dazu organisierte Veranstaltungen wie Projekttage, Seminare, Vorträge, Archivführungen, Präsentationen von Ausstellungen mit wechselnder Thematik, Film- und Tondokumente sowie der Verkauf von Publikationen des BStU repräsentieren das breite Informationsangebot der
Außenstelle Halle und wurden bereits von zahlreichen Besuchern genutzt.
Für die politische Bildung werden:
- Projekttage
- Vorträge
- Unterrichtssequenzen
- Betreuung von Facharbeiten und besonderen Lernleistungen
geboten.
Ansprechpartner dafür ist:
Peter Haensch
0345 6141-2779
Das Informations- und Dokumentationszentrum für das Land Sachsen-Anhalt ist im Gebäude der Außenstelle Halle untergebracht.
Unter dem Motto "Entschlüsselte Macht" wird hier mit zahlreichen Exponaten und Tafeln ein Einblick in Geschichte, Aufbau, Struktur, Methoden und Wirkungsweise des MfS gegeben.
Wechselnde Ausstellungen beleuchten einzelne Facetten der Durchdringung der DDR-Gesellschaft durch das MfS von 1950 bis 1989.
Das Informationszentrum bietet eine hervorragende Basis, um zum Beispiel Schulklassen historisches Wissen ergänzend zum Unterricht zu vermitteln.
Zu den regelmäßig organisierten Tagen der offenen Tür und den monatlich stattfindenden Führungen im Stasi- Archiv ist die Ausstellung natürlich auch zugänglich.
Öffnungszeiten der Außenstelle und der Ausstellung
(persönliche und telefonische Beratung)
Montag bis Donnerstag 08:00 Uhr – 17:00 Uhr
Freitag
08:00 Uhr – 14:00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Öffentliche Führungen im Stasi-Archiv
Immer am zweiten Dienstag im Monat um 17:00 Uhr
sowie nach Vereinbarung (Voranmeldung bitte unter 0345 6141-2711)
Leiterin der Außenstelle
Marit Krätzer