Stadtschreiber
Stadtschreiberstipendium der Stadt Halle (Saale)
Stadtschreiber waren vom Mittelalter bis in die Frühneuzeit hinein hochrangige Beamte der städtischen Verwaltung. Neben der Schrifttätigkeit (Führen des Stadtbuches, Erledigung der Korrespondenz etc.) kamen den Stadtschreibern vor allem beratende Funktionen in zentralen städtischen Belangen zu, was sie zu angesehenen und mächtigen Persönlichkeiten der Gemeinde machte.
Initiiert von Franz-Josef Schneider von der „Gruppe 47“ führte Bergen-Enkheim 1974 als erste Kommune in Deutschland das Stadtschreiberamt wieder ein – allerdings als symbolisches Amt. Die Grundidee hierbei war, einer Autorin oder einem Autoren für eine gewisse Zeit einen Ort zur Verfügung zu stellen, an dem sie bzw. er frei von materiellen Zwängen arbeiten konnte. Im Zentrum stand also von Beginn an die Förderung von Literatur und Literaturschaffenden ohne Auflagen und Gegenleistungen, es wurde also ein künstlerisches Arbeitsstipendium vergeben. Seitdem haben zahlreiche Städte diese Idee übernommen.
Massum Faryar, Stadtschreiber 2021 in Halle (Saale)Die Stadt Halle (Saale) vergibt das Stadtschreiberstipendium bereits seit 1991, mit einigen wenigen Ausnahmen, jährlich. Bis 2015 rekrutierte sich der Personenkreis der Geförderten noch ausschließlich aus der lebendigen Literaturszene Halles und Umgebung. Um sich als gewachsene Literaturstadt einer breiteren Öffentlichkeit zeigen zu können und den Status Halles als kultureller Leuchtturm Sachsen-Anhalts einmal mehr zu verankern, wurde das Förderkonzept 2016 von Grund auf neu gestaltet. So wurde das hallesche Stadtschreiberstipendium ab 2017, mit erheblich attraktiveren Förderkonditionen ausgestattet, erstmals für den gesamten deutschen Sprachraum ausgeschrieben.
Stadtschreiber und Stadtschreiberinnen der Stadt Halle (Saale)
2022 | Barbara Thériault |
2021 | Massum Faryar |
2019 | |
2018 | Marko Dinic |
2017 | Anna Kuschnarowa |
2015 | Thomas Rackwitz |
2014 | Juliane Blech |
2010/ 2011 | Christine Hoba |
2008/ 2009 | Ronald Gruner |
2006/ 2007 | Prof. Dr. Paul D. Bartsch |
2005/ 2006 | Simone Trieder (Beisitzerin im PEN-Zentrum Deutschland) |
2003/ 2004 | Rolf Krohn |
2002/ 2003 | Doris Claudia Mandel |
2000/ 2001 | Dr. Christina Seidel |
1998/ 1999 | André Schinkel |
1997/ 1998 | Dr. Kurt Wünsch |
1996/ 1997 | Winfried Völlger |
1994/ 1995 | Christoph Kuhn |
1993/ 1994 | Wilhelm Bartsch |
1991 | Dieter Mucke |