1952 |
Halle wird DDR-Meister im Fußball. |
1952 |
Im Ergebnis der Verwaltungsreform wird Halle Bezirkshauptstadt. |
1952 |
Die ersten Händelfestspiele finden statt. |
1953 |
17. Juni. Ein Volksaufstand bricht aus. Gefordert wird die Rücknahme von Normerhöhungen, das Volk will freie Wahlen und den Rücktritt der Ulbricht-Regierung. |
1954 |
März. Im als "Schwetschke-Haus" bekannten Grundstück Große Märkerstraße 10 wird das "Heimatmuseum" eröffnet. Aus ihm ist mit den Zwischenstufen 1975-1990 (Geschichtsmuseum der Stadt Halle) und 1990 (Kulturhistorisches Museum) ab Januar 1991 das Stadtmuseum Halle hervorgegangen. |
1955 |
Die Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft Halle wird gegründet. |
1958 |
Das 3. Pioniertreffen findet in Halle statt. Mit entsprechendem Aufwand wird dabei das Rive-Ufer (Straßenzug entlang der Saale von der Burgstraße zur Giebichensteinbrücke) in Weineck-Ufer umbenannt und zugleich das "Denkmal des Kleinen Trompeters" aufgestellt und eingeweiht. Nach 1989 wird das Denkmal vor einer Einschmelzung bewahrt und dem Stadtmuseum übergeben. |
1958 |
November. Die Eisenbahnstrecke zwischen Halle und Leipzig ist nun elektrifiziert. |
1960 |
Die "Pioniereisenbahn" auf der Peißnitz fährt zum ersten Mal. Nach 1990 wird sie als "Peißnitzexpress" durch das Engagement vieler Freiwilliger noch weiter betrieben. |
1960 |
Der Magistrat ruft auf zu einem Architektenwettbewerb zur Umgestaltung des Thälmannplatzes (heute Riebeckplatz). Verkehrszählungen ergaben, dass stündlich 4000 Kraftfahrzeuge und 5000 Fußgänger den Platz überqueren. Dieser in ein Chaos zeigende Zustand soll mit der Umgestaltung des Platzes überwunden werden. Ab März 1964 beginnen die Arbeiten, die sich bis 1971/73 hinziehen und von dem alten Platz nicht einen Stein übrig lassen. Damals galt in Halle der Spruch "Kraftfahrer! Meidet den Alkohol und den Thälmannplatz". |
1960 |
Das Institut für die Erforschung der Biochemie der Pflanzen der Akademie der Wissenschaften wird gegründet. |
1961 |
24. Juni bis 3. Juli. Zur 1000-Jahr-Feier der Stadt Halle findet eine Festwoche mit historischem Festumzug statt. |
1963 |
Eine große Straßenumbenennung wird vollzogen, da seit der Eingemeindung von 14 umliegenden Dörfern im Jahre 1950 zahlreiche Straßennamen doppelt vorhanden waren. |
1964 |
Das hallesche Fernsehstudio nimmt im ehemaligen Ringtheater am Waisenhausring seinen Betrieb auf. |
1964 |
März. Die Umbauarbeiten des Thälmannplatzes (Riebeckplatz) beginnen. |
1964 |
Juni. Baubeginn für die "Chemiearbeiterstadt Halle-West", dem späteren Halle-Neustadt. Der Ausbau der beiden großen Chemiebetriebe Leuna und Buna zieht immer mehr Arbeitskräfte nach Mitteldeutschland, was die Wohnungssituation dramatisch verschärft. Um diesem Problem entgegenzuwirken, bricht man mit der Auffassung, westlich der Saale nicht bauen zu können. Eine Vielzahl von Pumpen (bis zu 47) sorgt seither für eine Senkung des Grundwasserspiegels in Halle-Neustadt. Zwischen 1967 und 1990 ist Halle-Neustadt eine eigen verwaltete, kreisfreie Stadt. |
1964 |
Dezember. Die Salzproduktion in Halle wird endgültig eingestellt. Noch 1963 wurden neue Produktionsanlagen eingebaut, doch die Produktion erschien nicht mehr wirtschaftlich tragbar. Nachdem die letzten Feuer gelöscht sind, setzt eine Diskussion über die Nutzung des Geländes ein. 1967 wird dort das Halloren-, 1969 das Salinemuseum eingeweiht. |
1967 |
In "Würdigung" der Oktoberrevolution wird am Hansering das Denkmal "Flamme der Revolution" eingeweiht. Der ursprüngliche Farbanstrich hält jedoch nicht lange. Daher wird die "Flamme" neu gestrichen, sieht nun "nur" noch wie eine große, rote Fahne aus und erhält den neuen Namen "Fahnenmonument". |
1968 |
Dezember. Die Eissporthalle am Gimritzer Damm wird übergeben. |
1969 |
Januar. Eröffnung einer Gedenkstätte im Haus Lerchenfeldstraße 14. Hier waren zwischen 1921 und 1933 die Produktivgenossenschaft Halle-Merseburg, die KPD-Bezirkleitung, die KJVD-Bezirksleitung (Kommunistischer Jugendverband Deutschlands) und die Redaktion und Druckerei der Zeitung "Klassenkampf" tätig und untergebracht. In Erinnerung daran erhält das Haus den Namen eines kommunistischen Funktionärs: Otto-Schlag-Haus. |
1969 |
August. Die ersten rot-gelb gestrichenen TATRA-Straßenbahnwagen treffen in Halle ein. Die 17 Tonnen schweren Wagen machen dem Gleisbett mit der für Halle gültigen Spurweite von "nur" 1000 mm allerdings arg zu schaffen. Außerdem sind die elektrischen Anlagen bei Nässe und Schneetreiben sehr störanfällig, was zu häufigen Ausfällen führt. |
1969 |
Oktober. Das Salinemuseum im ehemaligen Siedehaus 1 wird eröffnet. Nach der 1967 erfolgten Eröffnung des Hallorenmuseums im Uhrenhaus schließt sich damit ein technischer Museumsteil an. Hauptattraktion ist die große Siedepfanne, in der mittels Ölfeuerung die Sole zum Sieden gebracht wird. 1984 wird die Ölfeuerung aus Kostengründen auf eine Fernwärmeheizung umgestellt. |
1970 |
Enthüllung des Denkmals "Monument der deutschen Arbeiterbewegung" vor dem damaligen Haus des Lehrers am Riebeckplatz (Thälmannplatz). |
1971 |
Einweihung der Hochstraßenbrücke (heute B 80) vom damaligen Thälmannplatz (Riebeckplatz) nach Halle-Neustadt. |
1972 |
Oktober. Grundsteinlegung für das Baugebiet "Böllberger Weg". |
1974 |
Umbau der Leipziger Straße in einen Fußgängerboulevard. |
1974 |
April. Ein neuer Kinderspielplatz im nach Süden erweiterten Pestalozzipark wird übergeben. In diesem Teil des Parks finden alljährlich die so genannten "Betriebsfestspiele", kulturelle Veranstaltungen der großen Chemiekombinate Buna und Leuna sowie der Halleschen Maschinenfabrik (MAFA), statt. |
1974 |
Oktober. Grundsteinlegung für das Neubaugebiet Südstadt II. |
1974 |
Die Schwimmhalle auf der Salinehalbinsel ist fertig gestellt und wird eröffnet. |
1975 |
Der Rote Turm erhält einen neuen Helm. Nach dem 2. Weltkrieg konnte nur eine mehr oder weniger provisorische Flachdachkonstruktion den Turm vor dem endgültigen Verfall bewahren. 1976 erhält der Turm einen damals modernen Umbau, dessen kupferne Außenwandplatten jedoch in der aggressiven Stadtluft bald ihren Glanz verlieren. |
1976 |
Die "Konzerthalle am Boulevard" wird in der ehemaligen Ulrichskirche eröffnet. |
1978 |
Eine freistehende Digitaluhr wird in der Paracelsusstraße, dicht beim Wasserturm Nord, übergeben. Diese Uhr ist die erste von zwei derartigen Uhren. Das "Gegenstück" wurde in der Südstadt (inmitten der Wendeschleife der Straßenbahnendhaltestelle) gebaut. |
1981 |
Am Hallorenring wird ein neuer Busbahnhof zur Nutzung übergeben. |
1981 |
April. Als größtes Kaufhaus der Stadt öffnet das CENTRUM-Warenhaus (heute Karstadt) seine Pforten. Als Kaufhaus mit nur einer Kaufetage konzipiert, wird vom Volksmund als die größte Kaufhalle der DDR bezeichnet. Es zählt damals zu den am stärksten frequentierten Einkaufsstätten Halles. |
1989 |
9. Oktober. Am Abend versammeln sich einige hundert Menschen auf dem Marktplatz. Pfarrer haben sich schwarze Talare übergezogen, um bei eventuellen Übergriffen ihre friedfertige Absicht zu demonstrieren. Doch dann erscheinen Uniformierte und Personen in Zivil, bewaffnet mit Schlagstöcken und Hunden. Durch Megafone versuchen sie, die Leute zur Auflösung "dieser illegalen Versammlung" zu bewegen. Die Versammelten werden in die Marktkirche gedrängt, weg von der Öffentlichkeit. An diesem Abend werden, während in der Kirche der eigentliche Protest formuliert wurde, Unbeteiligte auf dem Marktplatz zusammengeschlagen, willkürlich festgenommen und auf bereitstehende Laster verfrachtet. |
1989 |
16. Oktober. Erneute Demonstration auf dem Marktplatz, dieses Mal erscheinen 1.500 Menschen. Angesichts dieser Menschenmenge kommt es nicht zum Einsatzbefehl, obwohl Polizei und Kampfgruppen bereit stehen. Die Demonstranten überreichen ihnen dagegen Blumen und Kerzen, Symbole der Gewaltlosigkeit. Auf die Mauer an der viel befahrenen Glauchaer Straße werden jeden Tag mehr brennende Kerzen aufgestellt, Mahnung für Gewaltlosigkeit, Erinnerung an die staatliche Übergriffe vom 7. Oktober und Forderung nach Reformen zugleich. Etliche Autofahrer bekunden während der Vorbeifahrt durch Hupen ihre Sympathie, was die Polizei zum Aufstellen von Verkehrszeichen "Hupverbot" veranlasst. |
1989 |
26. Oktober. Aufruf zu einer "Freien Bürgerversammlung", die im traditionsreichen Volkspark stattfinden soll. Erstmals stellen sich nun auch Vertreter der lokalen Parteiführung dem geforderten Dialog mit dem Volk, freilich ohne Erfolg, denn die Partei ist inhaltlich am Ende. |
1990 |
Die Städte Halle und Halle-Neustadt werden zusammengelegt. Halle wird viertgrößte Stadt auf dem Gebiet der neuen Bundesländer. |
1991 |
Dr. Peter Renger legt sein Amt als Oberbürgermeister nieder. Der insgesamt eher glücklos agierende Oberbürgermeister wurde 122 Tage lang mit Stasi-Vorwürfen konfrontiert, ehe er entnervt aufgibt. Anfang Mai 1991 wird der Nachfolger, Dr. Klaus Rauen, zuvor Oberstadtdirektor in Bonn und kommunalpolitisch sehr erfahren, gewählt. |
1991 |
Juni. Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Bundesaußenminister H.-D. Genscher. |
1992 |
Der erste "neue" so genannte Niederflur-Straßenbahnwagen trifft in Halle ein. |
1992 |
August. Eine Jubiläumsfeier anlässlich 300 Jahre jüdischer Gemeinde in Halle findet statt. |
1993 |
Juni. Einweihung des neuen Glockenspieles im Roten Turm. |
1993 |
Juni. Einweihung einer Gedenkstätte für die Opfer des Stalinismus im Gefängnis "Roter Ochse". |
1993 |
Oktober. Halle erhält eine Goldmedaille im Städtewettbewerb für Altstadtsanierung. |
1994 |
April. Die Saale trägt Hochwasser: Pegelstand 6,83 Meter über Normalwert. |
1994 |
12. Juni. Die erste Direktwahl eines Oberbürgermeisters in der Stadtgeschichte findet statt. |
1995 |
Der Brauereibetrieb in Halle wird endgültig eingestellt. Nachdem die letzte hallesche Brauerei "Meisterbräu" von der EKU schon zu Beginn der 90-er Jahre aufgekauft wurde. |
1995 |
September. Das 1. Hallesche Salzfest findet statt. Initiatoren sind die halleschen Gastwirte. Das Fest soll der Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt dienen. Auf dem Markt und dem Salinegelände an der Mansfelder Straße werden daher vor allem Bierzelte aufgebaut. Die Halloren sind mit Fahnenschwenken, Schausieden im Salinemuseum und Salzverkauf auf dem Markt dabei. |
1995 |
Oktober. Das restaurierte Haupthaus der Franckeschen Stiftungen wird im Beisein des Bundespräsidenten wiedereröffnet. |
1996 |
Mai. Baubeginn des größten Neuvorhabens in der Innenstadt – der Spitze. |
1997 |
26.März. Feierliche Paraphierung der Städtepartnerschaft zwischen Ufa und Halle. |
1997 |
Juni. Erster Spatenstich in Heide-Süd – eine Stadt in der Stadt entsteht. |
1998 |
August. Das Bio-Zentrum, der modernste Forschungsbau in Deutschland, öffnet im Wissenschafts- und Innovationspark. |
1998 |
Oktober. Die Georg-Friedrich-Händel-Halle öffnet. Mit 2000 Plätzen ist sie die größte Konzert- und Mehrzweckhalle in Sachsen-Anhalt und erster Konzerthallenneubau nach der Wende in den neuen Bundesländern. |
1999 |
Juni. Grundsteinlegung des Händelhaus-Karrees. |
1999 |
September. Das mdr-Funkhaus öffnet auf der Spitze. |
1999 |
November. Grundsteinlegung des Stadtcenters "Rolltreppe". |