Geschichte entdecken
Marktkirche, Marienbibliothek und Hausmannstürme
Die Marienkirche, auch "Unser Lieben Frauen" oder Marktkirche genannt, ist eine große dreischiffige Hallenkirche, erbaut 1530-1554 mit spätromanischen Ost- und spätgotischen Westtürmen. Ursprünglich standen auf dem Gelände der Marktkirche zwei kleinere mittelalterliche Kirchen: die St.Gertruden im Westen und die im 12. Jahrhundert erbaute St. Marien im Osten, die auf Veranlassung des Erzbischofs Kardinal Albrecht von Brandenburg bis auf die Kirchtürme abgetragen und mit einem neuen Hallenlanghaus zwischen den Turmpaaren ergänzt wurde.
Die Hausmannstürme im Osten sind mit einer Brücke verbunden und beherbergten die Türmerwohnung. Auf dieser Brücke wurde die Brandwache gehalten. Die achteckigen Blauen Türme sind nach ihrer dunkelblauen Schiefereindeckung benannt. Im westlichen Mittelschiff wurde 1716 die große Orgel in Gegenwart von Johann Sebastian Bach eingeweiht. Hier predigte Martin Luther 1545 und 1546 zu der reformierten Gemeinde. An diesen erinnert heute die in der Sakristei aufbewahrte Totenmaske und der Abdruck seiner Hände sowie die ca. fünf Meter hohe Gedenktafel an der östlichen Außenwand.
An der Marienkirche 1-3 befindet sich der Eingang zur Marienbibliothek, Deutschlands ältester und größter evangelischen Kirchenbibliothek - ein Mekka für Wissenschaftler, die sich mit der Kultur des 15. bis 18. Jahrhunderts befassen.