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Potentielle natürliche Vegetation (Karte 2)

Die Karte ist als Aktualisierung und Detaillierung zum LRP von 1997 zu verstehen.

Die potenzielle natürliche Vegetation (pnV) ist ein von TÜXEN (1956) geprägter Begriff, der die Vegetation beschreibt, wie sie sich nach Beendigung menschlicher Eingriffe in die Landschaft unter den aktuellen Standortverhältnissen (Wasserhaushalt, Nährstoffverhältnisse, Boden, Grundgestein usw.) einschließlich des Grades der anthropogenen Überformung entwickeln würde. Dem gegenüber steht die aktuelle bzw. reale Vegetation im Ergebnis der anthropogenen Landnutzung. Aktuelle und potenzielle Vegetation sind sich dementsprechend umso ähnlicher, je geringer der Einfluss des Menschen auf den Naturhaushalt ist bzw. je länger der Einfluss zurückliegt.

Große Teile Mitteleuropas - und somit auch Sachsen-Anhalts - wären natürlicherweise von Wäldern bedeckt. Auf Grund der Jahresniederschläge von über 450 mm ist das gesamte Stadtgebiet als waldfähig zu betrachten, d. h. es wäre mit Ausnahme größerer, „verlandungsresistenter“ Gewässer völlig von Wald bedeckt. Nur wenige nicht von Wäldern besiedelbare Standorte, wie beispielsweise Gewässer und deren Ufer, sind von Natur aus waldfrei. Die Stromtäler von Saale und Weißer Elster würden wahrscheinlich von einem Komplex aus Hartholz- und Weichholz-Auenwäldern bestockt. Dabei käme es durch die Wasserdynamik sicherlich immer wieder zu Lücken im Gehölzbestand. Dennoch kann auch für die Auen eine mehr oder weniger vollständige Waldbestockung angenommen werden.

Hinsichtlich der konkret für das Plangebiet zu erwartenden pnV gibt Tabelle 3 einen Überblick mit entsprechenden Flächenangaben und prozentualen Anteilen. Die Typen B12 bis Z15 bezeichnen hierin den jeweiligen pnV-Code der benannten Vegetationseinheit.

Die Datengrundlage bilden die digitalen Karten der pnV im Maßstab 1:50.000 (Landesamt für Umweltschutz 2000). Die pnV wird aufgrund des Darstellungsmaßstabes nur für die flächenhaften Elemente angegeben, so dass sich die Angaben zu den Flächenanteilen auf das innerhalb der administrativen Grenzen der Stadt liegende Areal von 13.556 ha beziehen. Durch die über tausendjährige Besiedlungsgeschichte verbundenen Veränderungen und (Zer-)Störungen des Naturhaushaltes kam es zu einer starken Überformung mit großstadttypischen Landschaftseinheiten, die sich in den Vegetationseinheiten der pnV widerspiegeln. Ca. 50,6 Prozent des Plangebietes (6.864 ha) sind durch die städtischen Siedlungsgebiete überformt. Angaben über die geschichtliche Entwicklung und Änderungen sind dem Alt-LRP (Stand 1997) im Kap. 5.1.1.1.3.3 „Entwicklungstrends in der Potentiell natürlichen Vegetation seit 1850“ zu entnehmen.

Aussagen über die sich in den einzelnen Vegetationsgebieten verbreitende Arten finden sich im Gesamtwerk des Landschaftsrahmenplanes.

Quelle: alle Texte der 1. Teilfortschreibung des Landschaftsrahmenplanes sind zum größten Teil dem Gesamtwerk von RANA Büro für Ökologie und Naturschutz, Frank Meyer, entnommen.

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