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    Stadt gedenkt französischem Militärangehörigen Philippe Mariotti

    (halle.de/ps) Mit einer Kranzniederlegung hat die Stadt Halle (Saale) an den Tod des französischen Militärangehörigen Philippe Mariotti erinnert. Mariotti war am 22. März 1984 – also heute vor genau 40 Jahren – als Fahrer einer französischen Militärverbindungsmission auf dem Weg zur Beobachtung einer gemeinsamen Truppenübung von Einheiten der Nationalen Volksarmee (NVA) sowie der polnischen und sowjetischen Streitkräfte. In Lettin geriet der Konvoi in eine militärische Straßenblockade des Ministeriums für Staatssicherheit und der NVA und verunfallte tödlich. Die Stasi versuchte, den Einsatz als einen normalen Verkehrsunfall mit Mariotti als Unfallschuldigem zu kaschieren.

    Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Birgit Neumann-Becker: „Am 22. März 1984 nahmen Staatssicherheit und NVA den Tod mehrerer französischer Militärangehöriger durch eine plötzliche Straßenblockade mit schweren Militärlastwagen billigend in Kauf. Auch wenn es wohl keine gezielte Tötungsabsicht gab, zeigt der Vorfall, mit welcher Härte und Brutalität in der SED-Diktatur vorgegangen wurde und wie gering der Wert von Menschenleben in der SED-Diktatur geachtet wurde. Deshalb ist es wichtig, auch heute nach 40 Jahren an Mariottis gewaltsamen Tod zu erinnern.“

    Philippe Mariotti wurde am 11. Mai 1984 von der französischen Regierung geehrt; posthum wurde ihm der Orden der Légion d’honneur verliehen. Seit 2004 erinnert ein Gedenkstein am Unfallort in Halle, an der Kreuzung Brandbergweg/Nordstraße, an Philippe Mariotti.